Dienstag, 7. Juni 2011

Formatierungshinweise für das Drehbuchschreiben

Damit Sie Filmproduzenten mit Ihrem Screenplay überzeugen können, muss zunächst die äußere Form des Skripts stimmen. Die Titelseite darf keine kunstvollen Grafiken aufweisen - alles was auf der ersten Seite steht, ist der Name der Story in Großbuchstaben mit der Schriftart Courier bei einer Größe von 12 Punkt sowie Ihr Name als Autor. Beides wird zentriert aufgeführt und befindet sich in der oberen Mitte. Links unten steht dann nur noch Ihre komplette Anschrift, gegebenenfalls noch Ihre E-Mail Adresse und Telefonnummer.


Halten Sie des weiteren Abstand davon, Ihr fertiges Drehbuch aufwendig zu binden – ein einfachen Lochen und das Verwenden einer üblichen Heftklammer ist vollkommen ausreichend. Nutzen Sie nur weißes DIN A4-Papier mit einem Gewicht von 80g/m². Würden Sie schwereres Papier nehmen, verfälscht das die Dicke eines Drehbuchs – Filmproduzenten würden dabei skeptisch werden, schließlich wissen jene, wie sich ein 120-seitiges Screenplay anfühlt. Seitenzahlen stehen bei Skripten, anders als bei Manuskripten, übrigens rechts oben.

Keine Kameraanweisungen im Drehbuch

Hüten Sie sich davor, als Drehbuchautor Kameraanweisungen zu geben, denn Sie sind weder Regisseur noch Kameramann. Sollten Sie einst Skripte gesehen haben, wo Kameraanweisungen auftauchen, sind das überarbeitete Fassungen, welche sich Shooting Scripts nennen. Sollten Sie als Drehbuchautor eine Nahaufnahme benötigen, schreiben Sie das jeweils Markante in Großbuchstaben, aber übertreiben Sie es damit nicht. Besser ist es für eine Nahaufnahme sogar, beispielsweise zu schreiben: Beim Lesen gleitet er mit dem Finger über jedes einzelne Wort. Anstatt: Beim Lesen gleiten seine Finger über die Buchseite.

Wann im Drehbuch in Großbuchstaben geschrieben wird

Szeneüberschriften werden in einem Drehbuch grundsätzlich in Großbuchstaben geschrieben, genauso wie auch die Namen der jeweils sprechenden Figuren eines Dialoges. Auch Stilmittel wie DISSOLVE TO:, CUT TO BLACK: und POV sowie die Bezeichnungen FADE IN:, FADE OUT: und ENDE werden immer komplett groß geschrieben.

Auch neu auftretende Figuren werden in Großbuchstaben geschrieben, jedoch nur dann, wenn sie wirklich das erste Mal in der Story auftauchen. Ansonsten werden nur noch markant auftretende Geräusche und Gegenstände groß geschrieben.

Ausschnitt einer Drehbuchszene

Weitere technische Bezeichnungen im Drehbuch groß schreiben

Wenn ein Erzähler, also jemand, der nicht Bestandteil einer Geschichte ist oder eine Figur der Story über beispielsweise eine Rückblende hinweg spricht, müssen Sie als Drehbuchautor Voice Over anwenden, welches in Klammern unter dem Namen der jeweiligen Figur aufgeführt wird. Tritt Voice Over das erste Mal im Skript auf, wird es vollständig ausgeschrieben, danach nur noch als V.O. abgekürzt.

Gleiches gilt für Off Screen – dieser Begriff wird angewandt, wenn eine Figur spricht, aber in der jeweiligen Szene (noch) nicht zu sehen ist, weil sie sich beispielsweise im Nebenraum befindet. Taucht diese technische Bezeichnung im Screenplay das erste Mal auf, wird Off Screen ausgeschrieben, anschließend folglich nur noch als O.S. abgekürzt.

Ausschnitt einer Schlussszene eines Drehbuchs

Im Dialog eines Screenplays kann etwas in Klammern stehen

Nicht nur Voice Over und Off Screen kann als Hinweis in Klammern stehen. Unter dem Namen der sprechenden Figur kann zum Beispiel auch stotternd, brüllend, lächelnd, stolz, zynisch, leise, flüsternd oder zu Peter stehen. Ebenso kann mitten im Dialog kurze Pause in Klammern stehen. Doch auch, wenn ein jeweiliger Charakter etwas gesprochen hat, dann durch eine Aktionsanweisung durch den Drehbuchautor unterbrochen wird und im Anschluss weiter erzählt, erfolgt direkt neben dem Namen der entsprechenden Figur in Klammern ein CONT´D.

Eine Drehbuchsoftware (Anzeige) erkennt dies automatisch, weshalb ich immer ein solches Programm empfehlen würde, denn so können Sie als Drehbuchautor immer sicher sein, dass ein akzeptiertes Skript Format eingehalten wird.


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